Aus den Anfängen des Knabenschiessens

Die Ursprünge des Knabenschiessens gehen zurück auf das 16. Jahrhundert. Von einer «Knaben Schiesset» sprechen die Akten erstmals im Jahre 1656. Am 20. September stiftete das Säckelamt der Stadt Zürich versilberte Gabenpfennige mit blauen und weissen Bändeln für 144 Knaben. Die Burschen hatten an einem Schützenwettbewerb teilgenommen, der einen mehrwöchigen Drillkurs unter der Leitung eines Hauptmanns abschloss. Solche paramilitärischen Übungen gab es seit 1637. Irgendwann verschwanden sie wieder.

Das Knabenschiessen

Das Knabenschiessen hat seinen festen Platz im Zürcher Festkalender und gehört genauso zum Herbst wie das Sechseläuten zum Frühling. Der Anlass ist gleichzeitig aber auch das grösste jährliche Volksfest in Zürich und die grösste Budenstadt der Schweiz lockt mit all ihrem kulinarischen Angebot Jahr für Jahr Tausende während dreier Tage an den Fuss des Uetliberges.

Mehr zur Schützengesellschaft der Stadt Zürich unter www.sgz.ch

Das Knabenschiessen von 1899 bis 1991

Das jährliche Knabenschiessen aber konnte sich an wechselnden Schauplätzen über die Jahrhunderte hinweg halten. Seit 1899 wird das beliebte Volksfest unter dem Motto «Knabenschiessen – eine lebendige Tradition» von der Schützengesellschaft der Stadt Zürich im Albisgütli organisiert.

Das Knabenschiessen von 1991 bis heute

Ab 1991, zum 700. Geburtstag der Eidgenossenschaft wurden zum ersten Mal auch die Mädchen zum Schiessen zugelassen. Heute wird unter Mädchen und Knaben der Stadt und des Kantons Zürich der Schützenkönig oder die Schützenkönigin ermittelt, gekrönt und würdig gefeiert.

Die Organisation wird von einer ehrenamtlichen Kommission getragen, deren Basis viele langjährige freiwillige Helferinnen und Helfer bilden. Trotz oder vielleicht dank dieser Ehrenamtlichkeit hat die Durchführung des Knabenschiessens eine beachtliche Stufe der Professionalität erreicht. Alle sind mit Elan und Freude dabei und erbringen einen ausserordentlichen Effort, damit am Samstagmorgen pünktlich der erste Schuss fällt und die Chilbi ihren Betrieb aufnehmen kann.

An diesen drei Tagen des grössten Zürcher Herbstfestes steht die Schützengesellschaft der Stadt Zürich im Schaufenster der Öffentlichkeit. Dies ist eine einmalige Chance, den Schiesssport nicht nur den Boys und Girls aus dem Kanton Zürich näher zu bringen, sondern auch einer breiten Schicht der Zürcher Bevölkerung.